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Die Fortsetzungsinitiative des Leibniz-WissenschaftsCampus 

Der Leibniz-WissenschaftsCampus Tübingen „Cognitive Interfaces“ nahm am 1. Juli 2017 seine Arbeit auf. Er ist die Fortsetzungsinitiative des bundesweit ersten Leibniz-WissenschaftsCampus „Bildung in Informationsumwelten“. Gefördert wird das Forschungsnetzwerk durch die Eberhard Karls Universität Tübingen und das Leibniz-Institut für Wissensmedien aus Mitteln des Landes Baden-Württemberg und der Leibniz-Gemeinschaft. Die Grundlage für diese Förderung bildet  ein Kooperationsvertrag zwischen dem Leibniz-Institut für Wissensmedien, der Eberhard Karls Universität Tübingen und dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg. Im Mai 2018 wurden dem Leibniz-WissenschaftsCampus Tübingen zwei Projekte, die am Institut für Visualisierung und Interaktive Systeme sowie dem Institut für Maschinelle Sprachverarbeitung der Universität Stuttgart angesiedelt sind und gemeinsam mit dem IWM durchgeführt werden, assoziiert. 


Die Basis der operativen Arbeit des Leibniz-WissenschaftsCampus ist die Etablierung einer tragfähigen Organisationsstruktur mit einer Koordination, die am Leibniz-Institut für Wissensmedien angesiedelt ist. Für die strategische Ausrichtung ist eine Stabstelle Strategie eingerichtet. Außerdem wurde ein international besetzter Wissenschaftlichen Beirat berufen, der der Leitung des Leibniz-WissenschaftsCampus beratend zur Seite steht und die Arbeit in regelmäßigen Abständen evaluiert.


Gremien 

Leitung:

Prof. Dr. Bernd Engler, Rektor der Eberhard Karls Universität Tübingen

Prof. Dr. Ulrike Cress, Direktorin des Leibniz-Instituts für Wissensmedien


Koordinatorin:

Mirjam Groß, Leibniz-Institut für Wissensmedien


Stabsstelle Strategie:

Dr. Jürgen Buder, Leibniz-Institut für Wissensmedien


Wissenschaftlicher Beirat:

Prof. Dr. Nikol Rummel (Vorsitzende), Pädagogische Psychologie, Institut für Erziehungswissenschaft, Ruhr-Universität Bochum

Prof. Dr. Regina Jucks, Institut für Psychologie in Bildung und Erziehung, Westfälische Wilhelms Universität Münster

Prof. Dr. Jan L. Plass, Paulette Goddard Chair in Digital Media and Learning Sciences, Steinhardt School of Culture, Education, and Human Development, New York University

Prof. Dr. Klaus Tochtermann, Direktor des Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft, Medieninformatik, Kiel

Prof. Dr. Olaf Köller, Direktor des Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik, Kiel


Organigramm


 

Kooperationsmodell

Der Grundgedanke eines Leibniz-WissenschaftsCampus ist es, außeruniversitäre und universitäre Forschung stärker zu vernetzen und hierzu einen gemeinsamen Forschungsverbund von mindestens einer Leibniz-Einrichtung, mindestens einer Hochschule sowie dem jeweiligen Sitzland und ggf. dem Bund zu etablieren. Ziel ist es, die wissenschaftliche Exzellenz im Sinne einer komplementären, regionalen Partnerschaft zu fördern. Die Forschung im Verbund bündelt Exzellenzen, erlaubt strategische Kooperationen und die Umsetzung von Interdisziplinarität in Themen, Projekten und Methoden, erhöht die Sichtbarkeit des Standorts und stärkt dessen Profil. Der Leibniz-WissenschaftsCampus ist auf Nachhaltigkeit angelegt: Aus ihm können z. B. Graduiertenkollegs, Graduiertenschulen, Sonderforschungsbereiche und Exzellenzcluster hervorgehen.

Bei der Etablierung eines Leibniz-WissenschaftsCampus steht die klar benennbare, sinnvoll eingegrenzte thematische Fokussierung im Zentrum der Partnerschaft. Grundlage bilden die vorhandenen Strukturen der beteiligten Leibniz-Einrichtungen und Hochschulen sowie die strategische Themenkompetenz einer oder mehrerer Leibniz-Einrichtungen und die universitäre Themenausrichtung. Um eine Thematik umfassend und effizient zu bearbeiten, erweist es sich als sinnvoll, die notwendige komplementäre wissenschaftliche Exzellenz anderer Fachbereiche in einer Partnerschaft mit einer oder mehreren Wissenschaftseinrichtungen zu suchen. Damit lassen sich Profillinien stärken und "Win-Win-Situationen" für alle Partner erzeugen.

Ein Vorteil für die an einem Leibniz-WissenschaftsCampus beteiligten Hochschulen ist, dass Leibniz-Institute aufgrund ihrer grundlagen- und anwendungsorientierten Ausrichtung ein besonders geeigneter Partner für die fokussierte Behandlung forschungsbasierter Themen mit gesellschaftlicher Relevanz sind. Leibniz-Institute wiederum sind schon allein größenbedingt oft stark an ergänzender Expertise interessiert, sodass sich insgesamt eine für beide Seiten vorteilhafte Zusammenarbeit anbietet.

Der Leibniz-WissenschaftsCampus Tübingen zielt konkret auf die Schaffung eines eng und strategisch ausgerichteten Netzwerks, um Fragen der Nutzung digitaler Medien in bildungsbezogenen, organisationalen und informellen Kontexten weiterzuentwickeln und das wissenschaftliche Umfeld für diese Thematik zu stärken.

Der konkrete Mehrwert für das IWM ist, dass die stark sozial- und medienwissenschaftliche Ausrichtung des Instituts gezielt durch die Expertise der Partner anderer Fachbereiche ergänzt wird. Zudem ermöglichen aus Sicht des IWM externe Partner den Zugang zu medienbezogenen Ressourcen, seien es innovative Technologien, Datenbestände oder Kontakte zu konkreten Praxisfeldern wie Schulen und Organisationen. Auf diese Weise kann die Forschung von mediengestützten Wissensprozessen in größerer Bandbreite adressiert werden.

Der Zugewinn für die Eberhard Karls Universität sowie die anderen Partnerinstitutionen besteht darin, ihre Forschung um mediale bzw. wissensbezogene Themen zu erweitern. Durch den Leibniz-WissenschaftsCampus Tübingen konnte somit eine „Andockstelle“ geschaffen werden, um den psychologischen Fokus des IWM durch andere Disziplinen zu ergänzen.


Tübingen Research Campus

Das IWM sowie damit auch der Leibniz-WissenschaftsCampus Tübingen ist Mitglied des Tübingen Research Campus (TRC), einem Netzwerk bestehend aus der Tübinger Universität und außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Ziel des TRC ist es, Synergieeffekte zu nutzen und gemeinsam die Spitzenforschung in Tübingen voranzutreiben. Zwischen den Partnern bestehen zahlreiche Kooperationen in Forschungsprojekten. Zudem werden Einrichtungen gemeinsam genutzt und wissenschaftlicher Nachwuchs ausgebildet.