Kontext(ver)änderungen in Social-media-beiträgen
PROJEKTBESCHREIBUNG
Mit der Verbreitung und Verfügbarkeit sozialer Medien verändern sich Kommunikationsmuster stark. Dies betrifft nicht allein Meldungen aus den sozialen Medien selbst, auch Journalisten nutzen soziale Medien direkt oder indirekt, allein schon um mit der Schnelligkeit dieser neuen Verbreitungskanäle Schritt halten zu können.
Die Schnelligkeit und das Format von Social-Media-Mitteilungen bringen jedoch auch eine Reihe von Problemen mit sich. Eines davon sind aus Ihrem ursprünglichen Kontext gerissene Informationen oder Inhalte, deren Kontext verändert wird. Dies geschieht mitunter ungewollt durch verkürzte Darstellung oder absichtlich, wie die andauernden Diskussionen um „Fake News“ und gezielte Meinungsmanipulation zeigen.
Dieses Gemeinschaftsprojekt des IWM und der Universität Stuttgart zielt darauf ab, neue Ansätze zu entwickeln, mit denen Kontextänderungen erkannt und interaktiv untersucht werden können. Hierfür sollen zum einen Erkennungsmethoden für Kontextänderungen entwickelt werden, die aktuelle Methoden der natürlichen Sprachverarbeitung nutzen. Da es bei Kontextänderungen mitunter um Nuancen geht, die nur schwer durch automatische Verfahren detektiert werden können, sollen diese durch interaktive, visuelle Verfahren komplementiert werden. Das Projekt verfolgt dabei mehrere Ziele. Zunächst sollen Anwenderinnen und Anwender des Ansatzes in die Lage versetzt werden, die algorithmische Erkennung auf neue Formen des Kontextwandels interaktiv anzupassen und erkannte Kontextänderungen in ihrem gesamten zeitlichen Verlauf visuell nachzuvollziehen. Anschließend soll untersucht werden, ob, und wenn ja inwieweit, die entwickelten Ansätze existierende Verfahren hinsichtlich der Erkennung von Kontextänderungen übertreffen und wie gut diese von unterschiedlichen Nutzergruppen verstanden und eingesetzt werden können.
Die beteiligten Forscherinnen und Forscher des IWM und der Uni Stuttgart ergänzen sich dabei mit Ihren jeweiligen Forschungsschwerpunkten. Während das Institut für Visualisierung und Interaktive Systeme der Universität Stuttgart die Entwicklung der Erkennungsverfahren und visuellen Ansätze übernimmt, ist das IWM für Studien zur Erkennung von Kontextwandel sowie für die Evaluation der entwickelten Visualisierungsansätze verantwortlich.
PROJEKTBETEILIGTE
- Prof. Dr. Thomas Ertl, Institut für Visualisierung und Interaktive Systeme, Universität Stuttgart
- Dr. Steffen Koch, Institut für Visualisierung und Interaktive Systeme, Universität Stuttgart
- Prof. Dr. Sonja Utz, IWM
- Franziska Huth, Institut für Visualisierung und Interaktive Systeme, Universität Stuttgart